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Eisenbahnmuseum Bochum

Eisenbahnmuseum Bochum

Das Eisenbahnmuseum Bochum

In Bochum-Dahlhausen befindet sich das größte private Eisenbahnmuseum Deutschlands. Die Anlage des heutigen Museums wurde auf dem Grund des 1916-1918 erbauten und bis 1969 genutzten Bahnbetriebswerkes Bochum-Dahlhausen errichtet. Gegründet wurde das Museum von der Gesellschaft für Eisenbahngeschichte e.V.. Das Eisenbahnmuseum Bochum-Dahlhausen hat ein Areal von ungefähr 46.000 Quadratmetern, auf dem Eisenbahngeschichte für den Besucher zu neuem Leben erwacht. Die gesamte Anlage steht unter Denkmalschutz. Der 14-ständige Lokomotivschuppen bildet den Mittelpunkt des Museums. Hier finden sich eine 20-Meter-Drehscheibe, Werkstätten, Lokomotivbehandlungsanlagen, wie den Wasserkran und den Sandturm, sowie die Bekohlungsanlage und der Wasserturm. Weitere zwei Ausstellungshallen mit Gleisen und eine noch immer betriebsfähige 600mm Feldbahn ergänzen die Ausstellung der Loks und Wagen. Es gibt sogar noch eine Signalanlage und ein antikes Stellwerk. Das Eisenbahnmuseum Bochum gehört zu den Etappenzielen der Route der Industriekultur, und es macht für den Besucher die Geschichte der Eisenbahn faszinierend lebendig.

Geschichte

Ursprünglich wurde im Südwesten Bochums an der schon seit 1863 existierenden Strecke Steele – Dahlhausen das Bahnbetriebswerk-Dahlhausen gegründet, ein Bahnbetriebswerk, wie es sie an vielen anderen Orten auch gab. Doch heute hat sich dieses einstige Betriebswerk, in dem ab 1917/18 die Lokomotiven der benachbarten Betriebswerke gewartet wurden, schrittweise zum größten Eisenbahnmuseum Deutschlands weiter entwickelt. Erst ab 1925 erhielt das Betriebswerk Dahlhausen-Ruhr eigene Lokomotiven und entsprechendes Personal zugeteilt. Die Dampflokomotiven waren für den schweren Güterzug-Streckendienst vorgesehen, hauptsächlich für den Kohletransport. Im Güterbahnhof wurden Güterzüge für einen festgelegten Bestimmungsort zusammengestellt und mussten dann zu diesem Ort gebracht werden. Umgekehrt wurden die leeren Güterzüge wieder an den Zechen gebraucht. Um diese Arbeitsleistung zu bewältigen, waren bis zu 50 Lokomotiven und 522 Menschen als Personal im Bahnbetriebswerk im Einsatz, nicht nur im Streckenverkehr, sondern auch in der Reparaturhalle und den weiteren Betriebsräumen des Betriebswerkes und auch im Personenverkehr. Während des zweiten Weltkrieges wurden jedoch die Ruhrbrücken und die Möhnetalsperre gesprengt, und das Betriebswerk Dahlhausen durch die Flutwelle und durch Bombentreffer fast komplett zerstört. Aber später wurden die Anlagen, zunächst nur notdürftig, wieder instandgesetzt, denn sie wurden dringend gebraucht. Die Eisenbahner von Dahlhausen leisteten damals einen fast unvorstellbaren Beitrag zum deutschen Wirtschaftswunder. Und bis zum Jahre 1960 konnten in Dahlhausen noch täglich bis zu 2000 Güterwagen abgefertigt werden. Erst als die Kohleförderung vor Ort nicht mehr rentabel war und immer mehr Zechen geschlossen wurden, Ende der 60ger Jahre, wurden das Betriebswerk Bochum-Dahlhausen geschlossen und bis 1982 auch die Reparatur der Güterwagen und der Personenverkehr aufgegeben.

Dennoch ist die Geschichte damit noch nicht zu Ende. Ab etwa 1968 hat es sich die deutsche Eisenbahngesellschaft zur Aufgabe gemacht, das Gelände Schritt für Schritt wieder in den Zustand der Dampflokzeit zurückzuversetzen. Sie konnte somit ein wertvolles Stück Geschichte ab 1977 der Öffentlichkeit zugänglich machen. Im Eisenbahnmuseum Dahlhausen werden die alten Loks nicht nur liebevoll restauriert, der Betrachter kann hier auch das eisenbahntypische Umfeld mit seinen technischen Anlagen und seinen Gebäuden hautnah erleben. Heute arbeiten hier etwa 130 Mitarbeiter sehr engagiert und zumeist ehrenamtlich. 1985 gab es eine grandiose Fahrzeugschau im Rahmen der Veranstaltung „150 Jahre Deutsche Eisenbahn“, die seither als eine der größten weltweit gezählt wird. Dies war ein unvergesslicher Höhepunkt in der Geschichte des Eisenbahnmuseums. Ein weiterer wichtiger Schritt in der Entwicklung war 2011 die Gründung der Stiftung Eisenbahnmuseum Bochum.

Zielsetzung des Eisenbahnmuseums Bochum-Dahlhausen

Das Museum wurde 1977 gegründet, um die Eisenbahnen der Dampflok-Ära für die Nachwelt zu erhalten und zu zeigen, welch große Bedeutung diese für die Entwicklung nicht nur der Gesellschaft, sondern auch der Wirtschaft in Deutschland hatten. Dies wird beispielsweise dadurch erreicht, dass die Mitarbeiter des Museums mit viel ehrenamtlichem Engagement Veranstaltungen und Sonderfahrten planen. An den wiederkehrenden Tagen der Museumsfeste jeweils im April und September können die Besucher die Fahrzeuge in Betrieb erleben und zum Teil mitfahren. So erlangen Sie einen nachhaltigen, bleibenden Eindruck der Technik von einst. Regelmäßig durchgeführte Tagesfahrten begeistern die Gäste. Und wer will, kann auch an einer der angebotenen Museumszugfahrten durch das Ruhrtal teilnehmen. Auf der Strecke nach Hagen kommt zum Beispiel eine preußische P8 Lokomotive zum Einsatz und der Modell-Eisenbahn-Club Essen & Umgebung e.V. stellt dazu einen restaurierten Personenwagen, der auch bewirtschaftet wird, zur Verfügung. So kann sich der Fahrgast leicht vorstellen, dass die Zeit zurückgedreht wäre. Auch für die Filmproduktion und für das Fernsehn war der alte Bahnhof Dahlhausen, der sich auf dem Museumsgelände befindet, schon mehrfach Kulisse und Drehort. Zum Beispiel wurden hier Szenen aus „Das Wunder von Bern“ gedreht, aber auch für Galileo oder für die Sendung mit der Maus wurde schon hier gefilmt. Geschichte und Technik spannend zu präsentieren gelingt im Eisenbahnmuseum Bochum immer wieder neu.

Die Termine für die regelmäßigen Veranstaltungen und die Tagesangebote erfahren Sie auf der Webseite des Eisenbahnmuseums Bochum unter www. eisenbahnmuseuem-bochum.de.

Die Ausstellung

Auch die Ausstellung und die einzelnen Exponate im Eisenbahnmuseum Bochum sind absolut sehenswert. Neben den vielen Möglichkeiten, historische Technik in Aktion zu erleben, gibt es natürlich auch die klassische Museumsaustellung mit ihren Ausstellungsstücken.

Mittelpunkt ist der Ringlokschuppen, indem bis zu vierzehn Loks Platz finden. Auf der großen Drehscheibe vor dem Schuppen werden häufig Loks und Wagen zur Schau gestellt. Dazu kommen zwei weitere Ausstellungshallen, mit Gleisen, die über das Gelände führen, Werksgebäude sowie der Wasserturm und der restaurierte alte Bahnhof Dahlhausen. Eine Attraktion ist sicher auch die noch funktionsfähige Feldbahn. Seit 1967 wurden Fahrzeuge aus den verschiedenen Epochen gesammelt und ausgestellt. Diese Sammlung umfasst heute über 120 Schienenfahrzeuge, die in einem Zeitraum von etwa 120 Jahren im Einsatz waren, genauer von 1853 bis 1976. Die Fahrzeuge bieten dem staunenden Besucher einen sehr guten Überblick über die Entwicklungen in dieser langen Zeit und geben Auskunft über richtungsweisende Bauarten von Lokomotiven und bemerkenswerten Personen- und Güterwagen. Einige Ausstellungsstücke sind Raritäten, manche sogar inzwischen das einzige erhaltene Exemplar. Dazu kommen Informationen und Ausstellungsstücke aus einzelnen Bereichen des Eisenbahnwesens, zum Beispiel ein Fahrkartendrucker oder eine Signalsammlung mit einem noch funktionierenden Ständer-Stellwerk. Für viele Besucher werden jedoch die schweren Lokomotiven die Attraktion schlechthin sein. Da sind zum Beispiel die Dieselloks der Baureihe 212, die fast schon legendären ETA 150 Akkutriebwagen oder die Schienenbusse der 795ger Baureihe zu nennen. Die ältesten Loks sind die 038 von 1918 oder die Loks der Baureihe 021 von 1925.

Dies sind nur wenige Beispiele. Seinen „Schatz“ unter den Loks und Wagen muss jeder Besucher dann selbst finden.

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