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Ruhr-Universität

Ruhr-Universität

Ruhr-Universität Bochum

Die Ruhr-Universität Bochum stellte bei ihrer Einweihung im Jahre 1962 gleich in zweierlei Hinsicht ein absolutes Novum dar. So war sie einerseits die erste neu gegründete Universität in der Bundesrepublik und zugleich die erste Universität im bis dahin eher auf harte körperliche Arbeit, denn auf höhere Bildung ausgerichteten Ruhrgebiet. Eigentlich kaum zu glauben, hat die Metropole Ruhr heute doch sogar die dichteste Hochschullandschaft in ganz Europa. Mittlerweile hat sich die Ruhr-Uni, die als kompletter Neubau auf der „grünen Wiese“ oberhalb des Ruhrtals im Bochumer Stadtteil Querenburg geplant wurde, zu einer der zehn größten Universitäten in ganz Deutschland gemausert. Im Wintersemester 2013/14 waren dort 41.456 Studentinnen und Studenten eingeschrieben, dazu kommen noch einmal rund 5600 Mitarbeiter, darunter 411 Professoren und 71 Juniorprofessoren. In den vier übergeordneten Bereichen Geistes- und Gesellschaftswissenschaften, Medizin, Naturwissenschaften und Ingenieurwissenschaften können neben den klassischen Studiengängen wie Mathematik, Jura oder Medizin auch teilweise außergewöhnliche und noch sehr junge wie Religionswissenschaft oder Gender Studies studiert werden. Insgesamt werden Studieninteressierten 184 Studiengänge angeboten. Von Anfang an hat sich die Ruhr-Universität auf die Fahnen geschrieben eine Reformuniversität zu sein und ist vorbildlich in ihren Bemühungen, die vornehmlich in Bachelor und Master unterteilten Studiengänge nach den Vorgaben der Bologna-Erklärung zu etablieren. Auch in der Forschung belegt die Ruhr-Uni einen der vorderen Plätze im deutschen und internationalen Vergleich und war schon zweimal in der Endrunde der sogenannten Exzellenzinitiative vom Bund, in der sie jedoch jeweils knapp scheiterte. Im Zuge der Errichtung der Uni entstand auch das Uni-Center, welches direkt mit dem Campus verbunden ist. Dort finden die Studierenden und Angestellten der Universität so ziemlich alles, was sie für das tägliche Leben brauchen. Neben mehreren Supermärkten gibt es Buchhandlungen, Imbissbuden, Kneipen und Friseure.

Gewöhnungsbedürftige Architektur

An der pragmatischen Bauweise der Ruhr-Universität schieden sich von Anfang an die Geister. Laut ihres Architekten Helmut Hentrich sollen die vier symmetrisch angelegten Gebäudekomplexe mit ihren insgesamt 13 Hauptgebäuden einen „Hafen im Meer des Wissens“ symbolisieren. Dem entsprechend sollen die einzelnen Lehrkomplexe Schiffe und das große Audimax im Zentrum mit seinem geneigten, gewellten Dach eine Muschel darstellen. Kritiker behaupten jedoch, der Komplex gleiche eher einer riesigen, eintönigen Wüste aus Beton. Und tatsächlich strahlen die Gebäude bei Regenwetter Tristesse pur aus, wenn sie durch die Nässe in ein dunkles Grau gehüllt sind. Doch in den letzten Jahren wird durch das Anlegen von Grünflächen, farbige Anstriche sowie der Kernsanierung vieler Gebäude mitunter erfolgreich versucht, dieser Eintönigkeit zumindest etwas entgegen zu wirken. Bis zum Jahre 2018 wird eine grundlegende Sanierung und Umgestaltung des Campus angestrebt, bei der einige Gebäude kernsaniert und andere wiederum ganz abgerissen und neu gebaut werden sollen, da sie zum Teil im erheblichen Maße schadstoffbelastet sind. Insgesamt sind für diese Maßnahmen Ausgaben in Höhe von über einer Milliarde Euro geplant.

Der botanische Garten

Einen schönen Gegensatz zu den Betonburgen rund um den Campus bildet der botanische Garten, der etwas abseits des Universitätsgeländes an einem steilen Hang angelegt wurde. Dort finden sich auf knapp 13 ha Pflanzen und Tiere aus fast allen Klimazonen der Erde, die in geographische und ökologische Bereiche unterteilt sind. Im großen Außenbereich finden sich dazu mehrere Teichanlagen und ein Chinesischer Garten. In den Gewächshäusern wie dem Tropenhaus oder dem Wüstenhaus lassen sich zudem exotische Pflanzen wie Kakteen oder Palmen unter speziell angepassten klimatischen Bedingungen bestaunen. Dort gibt es auch freilaufende und frei umherfliegende Tiere wie Eidechsen, Kröten oder farbenfrohe Tukane. Viele der Studenten nutzen die Ruhe des botanischen Gartens gerne zum Lernen oder zur Entspannung während des stressigen Studiums.

Das Bochumer Modell

Die Ruhr-Universität Bochum ist deutschlandweit die einzige Universität, an der die Medizinstudenten ihre praktische Ausbildung nicht in einem eigenen Universitätsklinikum absolvieren. Stattdessen werden sie auf mehrere Kliniken in Bochum und Umgebung verteilt. Diese dezentrale Form der praktischen medizinischen Ausbildung wurde bis vor Kurzem noch als „Bochumer Modell“ bezeichnet. Da sich die für die praktische Ausbildung verantwortlichen Kliniken seit 2012 jedoch zum Universitätsklinikum der Ruhr-Universität (UK RUB) zusammengeschlossen haben, ist diese Bezeichnung mittlerweile überholt.

Kulturelle Angebote rund um die RUB

Die Ruhr-Universität Bochum bietet sowohl ihren Studenten als auch ihren Besuchern eine Vielzahl an kulturellen Angeboten. So sendet z.B. der unieigene Radiosender „CT das Radio“, seines Zeichens das erste Campusradio in NRW, seit 1997 24 Stunden täglich auf einer eigenen Frequenz. Und auch in den Printmedien kann die Rub auf eine lange Tradition zurückblicken. So erscheint die „bsz“, die Bochumer Stadt- & Studierendenzeitung, bereits seit 1967 und ist damit die Studierendenzeitung in Deutschland, die schon am längsten ohne Unterbrechung existiert. Schon ein Jahr länger existiert der „Studienkreis Film“, das Uni-Kino der RUB. Das als gemeinnütziger e.V. angelegte Projekt zeigt regelmäßig Filme in einem Hörsaal, hält Vorträge und veröffentlicht Publikationen zum aktuellen und historischen Filmgeschehen. Neben dem Film hat auch das Theater seinen festen Platz im kulturellen Leben der Ruhr-Uni. Das studentische Theaterfestival MegaFon ist auch über die Grenzen Deutschlands bekannt und lockt jedes Jahr auch ausländische Theatergruppen in das musische Zentrum der Uni. Das musische Zentrum ist auch Schauplatz des ebenfalls einmal im Jahr stattfindenden Internationalen Videofestivals Bochum. Das von der Filmstiftung Nordrhein-Westfalen unterstützte Festival genießt mittlerweile auch international einen guten Ruf und lockt Filmschaffende wie Fans aus aller Herren Länder an.
Eine weitere gute Adresse für Unterhaltung ist das Kulturcafe mitten auf dem Campus. Dort steigt vom Public Viewing bei großen Sportevents über Fachschaftspartys bis hin zu Poetry Slams alles, was das studentische Herz höher schlagen lässt. Ein weiteres Highlight im Kulturkalender der Ruhr-Universität Bochum ist das alljährliche Sommerfest, bei dem rund 25.000 Besucher von Livebands unterhalten und von zahlreichen Imbissständen kulinarisch verköstigt werden. Krönendes Highlight ist das gigantische Feuerwerk am Abend, das von klassischer Musik begleitet wird.

Berühmte Studenten der Ruhr-Universität Bochum

Der wohl berühmteste ehemalige Student der Ruhr-Universität Bochum ist der Sänger Herbert Grönemeyer, einer der erfolgreichsten deutschen Musiker überhaupt. Zu den weiteren berühmten Ehemaligen der RUB zählen unter anderem der Kabarettist und Buchautor Frank Goosen, Radio- und Sportmoderator Manfred „Manni“ Breuckmann, der Comedian Hennes Bender, Fußballweltmeisterin Annike Krahn, Präsident der DFL und von Borussia Dortmund Reinhard Rauball sowie der Präsident des Bundestages Norbert Lammert. Die ehemalige Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Margot Käßmann, promovierte zudem an der RUB.

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